Unsere Geschichte
Im Jahr 1948 fanden sich einige Modellbauinteressierte zusammen und gründeten den "1. Salzburger Eisenbahn und Modellbau Club". Anfangs lag der Schwerpunkt nicht nur bei der Eisenbahn, es gab auch eine Gruppe, die sich mit Flugmodellbau beschäftigte. Diese Konstellation währte einige Jahre, letztendlich gingen beide Modellbaugruppen ihren eigenen Weg. Informationen zu dieser Zeit sind wenn dann nur sehr spärlich vorhanden.
Jedenfalls gelang es dem 1. SEMC, wie sich unser Verein damals nannte, in der damaligen Riedenburgkaserne in Salzburg eine Barracke als Clubheim zu erhalten. In dieser Barracke, in der sich eine kleine Kapelle der US Army befand, konnte bald mit dem Bau einer Modellbahnanlage begonnen werden. Ausstellungen gab es damals schon regelmäßig, auch damals waren schon Fotos in den ersten Roco und Röwa Katalogen zu finden.
1978 gelang es, das ehemalige Stellwerk 7 der ÖBB als neues Clubheim zu übernehmen. Das Stellwerk, in dem wir uns auch heute noch befinden, liegt an einem einstmals eisenbahntechnisch intereessantem Ort: Hier in Parsch endete ein Streckenast der Salzburger Lokalbahn (SLB): Bis zur Einstellung der sog. Südlinien im Jahr 1953 war es möglich, in Parsch Fahrzeuge von der ÖBB auf die SLB übergehen zu lassen. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich die Talststion der Gaisbergbahn. Diese Zahnradbahn fiel leider schon 1928 dem Bau der Gaisberg-Höhenstraße zum Opfer. Heute erinnern noch einige privat genutzte Gebäude an die einstige Strecke. Bis Anfang der 2000er Jahre befand sich dann auch noch die Haltestelle Salzburg Parsch direkt beim Stellwerk, die dann im Zuge des S-Bahn Ausbaus um einige 100 Meter weiter südlich neu gebaut wurde. Ebenso wurde der einstige Bahnübergang der Gaisbergstraße direkt vorm Stellwerk 1978 mit dem Bau einer neuen Unterführung aufgegeben. Damit einher ging die die Auflassung der Autobuslinie P in diesem Bereich und die Umstellung auf den Obus als Linie 6.
Das Stellwerk wurde 1941 von der Deutschen Reichsbahn gebaut. Bei der Übernahme durch uns war das Gebäude eine Ruine, die erst mühsam für unsere Zwecke adaptiert werden musste. Im Obergeschoß, wo einst Weichen und Signale gestellt wurden, enstand nach dem Herausreissen einiger Zwischenwände ein großer Anlagenraum, im Erdgeschoß ein kleiner Aufenthaltsraum mit Bar sowie ein Kinoraum.
Für den Neubau der Anlage konnte ein großes Teil der alten Anlage wieder verwendet werden. Dieser Teil existierte in seinen Grundzügen, immer wieder umgebaut, bis 2019. Gleich nach der Übersiedelung fanden die ersten Weihnachtsausstellungen statt. Anfänglich noch sehr improvisiert, konnte nach einigen Jahren eine fertige Modellbahnanlage mit gut 80 m² Fläche präsentiert werden. Die Weihnachtsausstellungen wurden zur Tradition, und wir freuen uns heute jedesmal wieder, unsere Stammgäste und neue Besucher begrüßen zu dürfen. Besonders erfreulich, und bis zum heutigen Tag beiderseits gepflegt, ist der Kontakt zur Firma Roco, der sich früh entwickelt hat. So war unsere Anlage über Jahre hinweg in den jeweiligen Katalogen präsent.
Neben dem Bau und dem Betrieb der Anlage fanden auch immer wieder Reisen und Ausflüge statt. Sehr gut in Erinnerung sind die Reisen mit dem seinerzeitigen "Roco Club", die uns nicht nur in die Schweiz und nach Slowenien und Italien geführt haben, Österreich wurde dabei genauso bereist, wie zweimal die norwegisch-schwedische Erzbahn. Daneben gab es zahlreiche vereinsinterne Ausflüge zu Messen, anderen Vereinen und interessanten Zielen.
Zwischenzeitlich wurde das Stellwerk in Eigenregie renoviert, umgebaut und für unsere Bedürfnisse angepasst. Der Kinoraum wich einer Werkstatt, der Keller wurde saniert, die Heizung erneuert, Fenster getauscht und das Dach neu eingedeckt.
Die Arbeit wird auch in Zukunft nicht ausgehen. Neben der Erhaltung des Gebäudes steht natürlich die Anlage im Mittelpunkt. Und nachdem eine Modelleisenbahn bekanntlich nie fertig wird, wird es auch in Zukunft viel zu berichten geben.