Neumarkt
Der Bahnhof Neumarkt weißt eine recht bewegte Geschichte auf: Dieser Bereich wurde nicht zum ersten Mal umgebaut. Begonnen hat alles vor bald 40 Jahren mit einem Bahnhof an der eingleisigen Nebenbahn, der dann recht schnell zu einem Containerterminal erweitert wurde. Nachdem das Containerterminal zu groß geworden ist, und Platz für das aufkommende CarSystem benötigt wurde, wurde der Bahnhof zu einem "normalen" Bahnhof umgebaut. Lagerhaus, Lokschuppen, Ladegleise und zudem wurde die damalige "Pendelstrecke", die rund um den Burgberg führte in den Bahnhof verlängert. dadurch entstand ein Gleisdreieck, das den Betrieb auf der Strecke zusätzlich aufgewertet hat. Die "Pendelstrecke" wurde elektrifiziert, es verkehrten Lokalbahngarnituren und Bauzüge.
Nach einigen Jahren verschwand die Lokalbahnatmosphäre mangels geeigneter Fahrzeuge wieder. Der Bahnhof verfiel in eine Art Dornröschenschlaf, war aber immer wieder Anlaß zu Planungen und Überlegungen, diesen Bereich aufzuwerten und neu zu gestalten.
Erst der große Umbau 2019 bot die Gelegenheit, hier etwas Neues zu bauen: Die Nebenstrecke erhielt eine andere Streckenführung, die "Pendelstrecke" verschwand und die Schmalspurerhielt wesentlich mehr Platz. Im Bereich der Bahnhofsausfahrt Richtung Sigmundsherberg wurde eine niveaugleiche Kreuzung mit der Schmalspurstrecke eingebaut, ähnliches gab es früher in Wieselburg a/d Erlauf. Diese Kreuzung stellte uns aber vor ein besonderes Problem, da hier zwei Digitalzentralen aufeinander stossen, und Kurzschlüsse bzw. ungewollte Kontakte unbedingt verhindert werden mussten. Das Problem wurde mittels dreier Roco Relais und entsprechendem Kabelsalat gelöst: Fährt ein Zug irrtümlich in den Kreuzungsbereich ein, ohne dass eine entsprechende Fahrstraße gestellt wurde, so bleibt der Zug in einem komplett stromlosen Abschnitt stehen, und verursacht keinerlei Kurzschlüsse, die die Zentralen beleidigen könnten.
Der Bahnhof
Der Bahnhof selbst erhielt wieder seinen kleinen Lokschuppen, das ehemalige Empfangsgebäude vom alten Bahnhof Buchheide (vom alten Anlagenteil), ein neues, modernes Lagerhaus mit Getreidesilo und eine Ladestraße zur Verladung von Zuckerrüben, sowie ein Gleis zur Rollschemelanlage.
Der gesamte Bahnhof wurde mit Tillig Elite Gleisen gebaut, die hier die entsprechende Geometrie geboten haben, um die Ausfahrt mit den Bogenweichen zu gestalten.
Die Bahnhofsstraße wird noch mit vorhandenen Gebäuden ergänzt, eine kleine Tankstelle, eine Bushaltestelle und eine etwas dörflichere Bebauung werden folgen, um das Bild abzurunden.
Weitere Infos folgen...
Die Schlucht
Die markante Schlucht zwischen Neumarkt und Schönblick sollte auf jeden Fall auch nach dem Umbau erhalten bleiben. Was aber notwendig war, war eine komplette Überarbeitung des Bereichs und der Versuch, den Verlauf der Schlucht etwas besser ins Gelände einzufügen. Die beiden großen Gitterbrücken der Hauptstrecke sollten erhalten bleiben, ebenso die Brücken der Schmalspur, der Nebenbahn und der Straße. Außerdem wurde Platz benötigt, um das Wendel der Schmalspurbahn zu verstecken und um eine optische Trennung zwischen der flachen Landschaft rund um Brand und dem Hochgebirge bei Schönblick zu erhalten.
Die Schlucht wurde in gewohnte Weise aus PU Schaum, Styrodur und Gips modelliert, die alte Straße konnte aus Sperrholzresten gewonnen werden. Nach einem ersten Farbauftrag wurde das Gelände entsprechend koloriert und begrünt. Um auch weiterhin diesen Bereich erreichen zu können, musste das Gleiswendel der Schmalspurstrecke zerlegbar ausgeführt werden, und der Hügel erhielt einen Deckel zum Herausnehmen. Zusätzlich wurde die Hauptstrecke neu eingeschottert und die Oberleitung repariert. Weitere Gestaltungsmaßnahmen werden noch folgen, Wasser fließt auch noch keines, aber das wird ohnehin ein eigener Punkt werden, um hier erstmal Erfahrung zu sammeln.